Im Kanu durchs grüne Paradies – die Eder

Das „Juwel der Flüsse“

Die Eder – unser Hausfluss – wird als das „Juwel der Flüsse Hessens” bezeichnet. Sie ist der schnellste, der sauberste und der natürlichste Fluss in Hessen in dieser Größe und kann in 1 bis 3 Tagen befahren werden. Die beliebteste Tour auf der Eder führt von Affoldern nach Fritzlar (4 Stunden). Zwischen Fritzlar und Niedermöllrich liegt das schönste und am meisten geschützte Teilstück der Eder. Die Eder hat besonders im Hochsommer einen sehr guten Wasserstand. Film über eine Kanutour auf der Eder

Befahrensregelung für die Eder

Die gesamte Eder unterliegt einem besonders hohen Schutzstatus. Deshalb dürfen nur ortsansässige Kanuverleiher, die eine Genehmigung des Regierungspräsidenten in Kassel haben, Boote für die Eder ausleihen. Die Bootszahlen sind kontingentiert. Wir besitzen des größte Kontingent. Privatpersonen dürfen ohne Genehmigung auf der Eder Kanu fahren, aber nur in ihren eigenen Booten. Um die Übernutzung dieses sensiblen Flusses zu vermeiden, dürfen keine Boote bei nicht lizensierten und nicht ortsansässigen Verleihern geliehen werden. Wenn das Kontingent hier ausgeschöpft ist, ist auch die Belastungsgrenze der Eder erreicht. Die Vorschriften werden kontrolliert.
Verordnung des Regierungspräsidiums Kassel. Bei Mehrtagestouren bieten wir ergänzend zur Eder noch den Edersee und die Schwalm (ein Nebenfluss der Eder) an. Download Streckenbeschreibung des Regierungspräsidiums Kassel.

Das grüne Paradies

Die Eder hat in ihrer gesamten Länge besonderen Schutzstatus, da weite Teile der Ufer von urwaldähnlichen Auewäldern gesäumt werden. Auewälder sind Uferbreiche, die von Zeit zu Zeit überschwemmt werden und in denen sich so eine einzigartige Flora und Fauna erhalten kann. KanufahrerInnen gleiten fast durchgängig durch Wiesen, Weiden und Bruch-Wälder mit knorrigen Baumwesen, rankendem Hopfen,  Schwarzpappeln und -Erlen. Im Sommer blüht weiß der flutende Hahnenfuß im Wasser, und manchmal sehen Sie das blaue Blitzen des Eisvogels. Fast nirgendwo hören Sie Straßenlärm, fast immer nur das Säuseln, Plätschern und Zwitschern der Natur.

Der Wasserstand

Der Edersee dient dazu, die Weser im Sommer schiffbar zu halten. Deshalb ist es auf der Eder genau umgekehrt wie bei anderen Flüssen. Durch die anhaltende Trockenheit seit Monaten, wird es in diesem Mai – falls sich nichts ändert – schon ein sehr guter Wasserstand in der Eder sein.  Dann fährt das Boot von allein, und Sie müssen nur noch das Paddel ins Wasser halten, um zu lenken. Die Fulda hat jetzt schon sehr wenig Wasser. Das bedeutet, dass aus dem Edersee mehr Wasser abgelassen wird, um die Fulda schiffbar zu halten.

Die Strecke

Die Staumauer des Edersees liegt genau auf der Grenze zwischen rheinischem Schiefergebirge (Sie sehen die steilen Berge auf beiden Seiten des Edersees aufragen) und dem breiten Edertal in der nordhessischen Senke. Kurz hinter der Staumauer, in Affoldern beginnen in der Regel die Kanutouren.

AFFOLDERN 43,7 km

Hier genau ist die Grenze zwischen rheinischem Schiefergebirge (Sie sehen die steilen Berge, durch auf beiden Seiten des Edersees aufragen) und das breite Edertal in der nordhessischen Senke. Früher wurde hier in der Eder Gold gewaschen, indem das Ederwasser über aufgespannte Felle lief, wo sich die Goldplättchen verfingen. Heute können Sie in Affoldern auf einem Campingplatz direkt am Fluss übernachten. Die Tour bis Anraff birgt keine besonderen Schwierigkeiten.

ANRAFF 42,0
km

Als hier im 19. Jahrhundert das Bett der Eder verlegt wurde, plagte einige Bauern des Dorfes die „Edermalaria”. Man fand heraus, dass sich im sumpfigen alten Bett eine Mückenart exlosionsartig vermehrt hat, die Fieber verursachte. – Keine Angst: Heute ist das alte Bett trocken. Zwischen Affoldern und Wega befinden sich zwei Sohlgleiten (Staustufen mit Bootsgassen). Die Bootsgasse an der 1. Sohlgleite ist ein spritziges Vergnügen, wenn man lenken kann. An der 2. Sohlgleite muss das Boot aus Sicherheitsgründen umtragen werden.

WEGA 34,6
km
An dieser Brücke trieben früher „Irrlichter” (Menschen mit Kopf, aber einem Licht auf den Schultern) ihr Unwesen. Bevor die Stau-mauer gebaut wurde, gab es im Winter regelmäßig große Über-schwemmungen und einen breiten und gefährlichen Sumpfgürtel. Daher die Spukgeschichten.
UNGEDANKEN

 

31,5
km
Campingplatz und Hotel
FRITZLAR 26,5
km

Hier muss das Boot am 1. Wehr rechts umtragen werden. In der Nähe fällte Bonifatius die legendäre Donar-Eiche und christianisierte so die Bevölkerung. Nach dem Wehr teilt sich der Fluss, bis er hinter der Stadt wieder zusammenfließt. Zwischen 6 und 12 Kubikmeter pro Sekunde Wasserablass aus dem See shutteln wir Sie kostenlos und auf Wunsch um Fritzlar herum.  In Fritzlar können Sie eintauchen in das Mittelalter: enge Gassen, uraltes Pflaster, rüstige Stadtmauern und Türme, gotische Steinhäuser und andere kulturhistorische Bauwerke und der berühmte Dom mit Domschatz (Heinrich der I., der Sieger über die Ungarn, wurde 919 in Fritzlar zum König gekrönt). Bei einem Eis auf dem Marktplatz können Sie eines der schönsten Fachwerkensembles in Deutschland genießen. Für Gruppen können Führungen gebucht werden. Hotels finden Sie in der Altstadt.

NIEDER-MÖLLRICH 19,7
km
Hier fahren Sie durch das am meisten geschützte Auengebiet der Eder. Eine flotte Strömung trägt Sie durch ein undurchdringliches Uferdickicht. Umgefallene Bäumstämme im Wasser verlangen Aufmerksamkeit.
ALTENBURG 16,6
km

Hier setzen Sie nach dem zweiten Wehr auf der Eder in die Schwalm ein. Die letzten 200 m der Schwalm sind die stärkste Schwallstrecke der ganzen Region. Hier thront auf einem Basaltkegel die Ruine der Altenburg (1333 gebaut).

FELSBERG 14,0
km

Während Sie die Stadt durchqueren, sehen Sie auf einem weiteren mächtigen Bergkegel die weiße und gut erhaltene Felsenburg. Hinter Bäumen versteckt ist die dritte Burgruine der Dreiburgenstadt Felsberg. Nicht weit von hier muss auch die Stelle gewesen sein, an der sich die Chatten durch die Eder nach einer verlorenen Schlacht vor den Römern retteten. Bei einer Gaststätte können Sie auf einer Wiese zelten oder in Felsberg-Gensungen in einem Hotel übernachten.

ALTEN-
BRUNSLAR
9,5
km
Vor den germanischen Chatten haben Kelten das Edertal besiedelt, wie Ausgrabungen in der Nähe belegen. Die Kelten siedelten aus Sicherheitsgründen bevorzugt auf Berghöhen und hatten eine handwerklich sehr hoch entwickelte Kultur.
WOLFERS-
HAUSEN
6,3
km
Drittes Wehr an der Eder, 300 m umtragen mit unseren Bootswagen
GRIFTE 0,9
km
Kurz hinter der Aussatzstelle mündet die Eder in die Fulda. Alle Eder-Touren enden spätestens in Grifte vor dem Wehr.